Also lasst uns gegenseitig beglückwünschen und Dank sagen,
nicht nur christen geworden zu sein, sondern Christus.
zum Joh. Ev. 21,8
In der Osternacht, 24./25. April 397, wurde Augustinus zusammen mit seinem Freund Alypius und mit seinem Sohn Adeodat von Bischof Ambrosius getauft.
„Und nun wurden wir getauft, da schwand alle Unruhe wegen unseres vergangenen Lebens. Nicht satt werden konnte ich in jenen Tagen an dem wunderbaren süßen Genuss, die Tiefe deines Ratschlusses zu betrachten, den du zum Heil der Menschheit gefasst. Wie habe ich geweint bei deinen Hymnen und Gesängen, wie ward ich innerlich bewegt, wenn deine Kirche von den Stimmen der Gläubigen lieblich widerhallte!“
Conf. IX, 6, 14
Vor ein paar Jahren waren wir „auf den Spuren des Apostels Paulus“
auch in Ephesus, in der heutigen Türkei,
mit einigen aus der „Siebten Gemeinde des Klosters Messelhausen“.
So bezeichnen sich manche, die da Heimat gefunden haben.
Ephesus gehört zu den „Sieben Gemeinden des Johannes“, die aus der Offenbarung des Sehers von Patmos bekannt sind. Die christlichen Gemeinden hatten sich nach anfänglicher Begeisterung eingerichtet, der Schwung der ersten Jahre war vorüber.
Dort in Ephesus beeindruckte uns im „Steinbruch der alten Johannes-Basilika“ unter freiem Himmel in die Erde eingelassen das alte Taufbecken mit dem Hinweis:
So wurde im 3. – 5. Jahrhundert (Zeit von Augustinus) getauft.
Wer bereit war, machte sich auf einen langen Weg der Vorbereitung kam dann – symbolisch – vom Westen her hier an dieser Stelle an und ging durch das Becken hindurch nach Osten, der Morgensonne entgegen, Christus, dem Auferstandenen, Orientierung des Neuen Lebens nach der Taufe.
Wer bereit war zum Neuen Weg, zog – vor dem Becken – die alten Kleider aus, das alte Leben, ging hinein in das Wasser mit IHM, der durch seinen Tod „hinabgestiegen in die Hölle“, in das tiefste Dunkel, das Dämonische, die Sünde des bisherigen Lebens.
Er wurde von dem Täufer – meist einem Bischof – untergetaucht, hinein in Seinen Tod, um durch IHN und mit IHM und in IHM aufzustehen, auf-zu-erstehen, zu leben…
zu stehen zunächst mit IHM im Wasser des Jordan
darüber der offene Himmel,
zu hören:
„Du bist mein geliebter Sohn …“ – „Du bist meine geliebte Tochter …“
gesalbt mit dem Heiligen Geist, mit duftendem Öl die Würde eines Königs und eines Priesters zugesprochen ihm / ihr jedem / jeder Getauften in gleicher Weise der Geist Gottes eingehaucht
und dann in ein neues weißes Gewand gekleidet.
Taufe war meist in der Osternacht
die „Weißen Gewänder“ wurden 7 Tage getragen
bis zum „Weißen Sonntag“
getragen: der Duft des Getauftseins
die königliche, priesterliche Würde
christliche Freiheit
christliche Liebe
gelebt: jetzt
im Alltag
im Leben
ansteckend
Christus
stehen – zu mir stehen
gehen – weiter gehen
tragen – Christus tragen, ER trägt mich
leben – Christus leben, ER lebt micht
wenn ich will
frei
wirklich
ganz
mich binden
doch
jetzt
ganz
an IHN
ich gehe nicht allein
andere gehen ihren Weg
jeder / jede
anders
Vielfalt
und doch Gemeinschaft
Gemeinde
Volk Gottes
Kirche
„viele drinnen, die draußen sind,
viele draußen, die drinnen sind.“
(Augustinus „über die Taufe“ 5,27)
P. Christoph OSA
„Also lasst uns gegenseitig beglückwünschen und Dank sagen, nicht nur Christen geworden zu sein, sondern Christus.
Könnt ihr dies fassen, Brüder (und Schwestern), begreift ihr die Gnade Gottes über uns? Bestaunt dies, bewundert es. Christus sind wir geworden. Ist nämlich jener das Haupt, so sind wir die Glieder: Der ganze Mensch ist er und wir zusammen.“
zu Joh 21,8
„Was nützt es, sich zu bekreuzigen?
Gott sucht nicht Menschen, die Zeichen malen, sondern solche, die sie ausführen.“
zu Ps 50,1