Länge 38 km
geringe Steigung
Die 38 Kilometer lange Radstrecke beginnt am Bahnhof in Lauda. Von hier radelt man zunächst rechts durch einen Tunnel und dann entlang der B290 in Richtung Gerlachsheim. Die Straße überquert man an der Ampel. Kaum in der Ortschaft angekommen, gibt es auch schon die erste Sehenswürdigkeit zu bewundern.
Lauda-Gerlachsheim:
Eine für die Gegend typische Brücke mit Brückenheiligen. Hier treffen wir gleich vier an der Zahl: Kilian, den Schutzpatron der Franken, Nepomuk, den auf Tauberbrücken beinahe unvermeidlichen, Burkhard und Michael, denn es darf ruhig auch mal ein (Erz-)Engel sein. Die Brücke führt bei Gerlachsheim über den von Grünsfeld kommenden Grünbach, der unweit davon in die Tauber mündet. Im Hintergrund heben sich die Türme der barocken Klosterkirche ab.
Das ursprüngliche Kloster von “Lützel-Luden” (=“Klein-Lauda”, wahrscheinlich im späten 12. Jahrhundert gegründet) war ein Damenstift für die Töchter des fränkischen Adels und mag etwa an dieser Stelle in Richtung des heutigen Bahnhofs gestanden haben.
Weiter führt der Weg durch eine schöne Landschaft nach Grünsfeld. Hier beeindruckt das Rathaus:
Grünsfeld – Das Renaissance-Rathaus:
Im Hintergrund erhebt sich der Turm der Stadtkirche Peter und Paul, einer der höchsten in Tauberfranken, vor allem dank seiner eigenwilligen Dachkonstruktion.
Nach der Besichtigung radelt man zweieinhalb Kilometer in Richtung Norden, um Grünsfeld-Hausen zu erreichen. In der überschaubaren Ortschaft findet sich zu linker Hand in der Kapellenstraße das zweite faszinierende Monument.
Grünsfeld-Hausen – Die Achatiuskapelle:
Ein Doppel-Oktogonbau aus der Kreuzritterzeit. Mit Sicherheit sind Eindrücke des Bauherren aus dem Kreuzzug in die Architektur eingeflossen. Als Vorbild für den hierzulande ungewöhnlichen achteckigen Grundriss könnte die Grabeskapelle in Jerusalem gedient haben.
Die Radtour führt entlang der Hauptstraße weiter nach Norden. Über Paimar erreicht man nach etwa 20 Minuten Krensheim mit der historischen Barockkirche.
Krensheim - Die Barockkirche:
Die äußerlich eher unscheinbare Dorfkirche birgt ein ansehnliches Innere: das barocke Altarensemble und die Kanzel.
Nach weiteren 20 Minuten, in Oberwittighausen, wartet bereits das nächste Highlight des Weges auf eine Besichtigung und Ihren Fotoapparat.
Oberwittighausen – Die Sigismundkapelle:
Ein Oktogonbau aus der Kreuzritterzeit (um 1150) vermutlich auf einem heidnischen Quellenheiligtum erbaut. Mit einiger Sicherheit sind, wie bei der “Zwillingsschwester”, dem Doppeloktogonbau der Achatiuskapelle in Grünsfeld-Hausen, Eindrücke der Bauherren aus dem Kreuzzug in die Architektur eingeflossen.
Allerlei Geheimnisse ranken sich um die Kapelle: Was bedeuten die Ornamente im Eingangsportal? Sind sie nach einer teilweisen Zerstörung der Kapelle im 30-jährigen Krieg bei einem Wiederaufbau “durcheinander gewürfelt” worden? Spielen “esoterische” Erfahrungen der Kreuzritter im Nahen Osten bei den Symbolen eine Rolle?
Auch die Kirche selbst birgt noch manches Geheimnis, vom “Geheimgang” innerhalb der dicken Mauern zum Turm, bis zu einem noch heute nicht geöffneten Gewölbe, das 1810 bei einer weiteren Renovierung unter einer Sandsteinplatte (noch heute an der Rückwand der Kirche) entdeckt, aber ungeöffnet wieder verscharrt wurde.
Der Radweg führt nun in den Süden. Nach der Durchquerung von Wittighausen erreicht man Zimmern. Dort findet man die letzte Besonderheit dieser Tour:
Zimmern – Die Pfarrkirche:
Erbaut von J.M. Fischer, einem Schüler Balthasar Neumanns. Interessant sind vor allem die schönen Barockaltäre im Inneren der Kirche.
Nach Zimmern radelt man zurück nach Grünsfeld. Wer möchte, kann weiter nach Gerlachsheim und Lauda fahren, wo sich gute Zug- oder Busanbindungen finden. Dabei kommt man zusätzlich an folgender hübschen Brücke vorbei.
Um wieder zum Ausgangspunkt der Radtour zu gelangen, radelt man über Grünsfeld und Gerlachsheim den altbekannten Weg zurück nach Lauda. Am Bahnhof finden sich gute Zug- und Busanbindungen für die Heimreise.