Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Weinberg durchfluten, kauern die Helfer an den Rebstöcken, die hier in diesem Fall den “schwarzen Riesling” (Schwarzriesling) lesen. Die ganze Verwandtschaft scheint auf den Beinen, um sich grüppchenweise den Hang hinaufzuarbeiten. Die Konversation dabei verläuft manchmal so einsilbig wie der Kalkstein im Boden.
Von der “Bütte” in die “Gelde” und dann auf Traktoren gelangen die Trauben ins Weingut und werden dort weiterverarbeitet: -Zuerst kommen sie in die Abbeermaschine, wo der Stiel von der Beere (Maische) getrennt wird. Beim Weißwein wird die Maische direkt auf die Presse gepumpt. Der Rotwein dagegen wird einer Maischegärung unterzogen, um der Beerenhaut die rote Farbe abzugewinnen. Der Weißherbst entsteht auch aus einer roten Sorte (Schwarzriesling), wird jedoch nach wenigen Stunden von der Maische abgepresst. Dadurch entsteht bei diesem Wein die typische Lachsfarbe.
Die alkoholische Gärung wandelt mit der zugesetzten Hefe den Traubenzucker in Alkohol und Kohlendioxid CO2 um. 1 Gramm Zucker ergibt 0,475 Gramm C2H5OH Äthylalkohol. Ein Filtrierungsapparat bestückt mit Hefefiltern dient der Vorklärung des Traubensaftes. Perlite aus zerriebenem Vulkangestein unterstützt diesen Prozess. Der Traubensaft wird schließlich in Edelstahltanks eingelagert. Nach Zugabe von Reinzuchthefe beginnt die alkoholische Gärung. Dabei steigt CO2 auf. Eine Tankprobe fördert den jungen Wein ans Tageslicht: weiß wie eine Feder steht er im Glas.