Verschiedene Beispiele von Hockerbestattungen, Grabbauten und Kreisgräben, die sich bei 20 Gräbern erhalten haben und auf ehemalige Hügel hinweisen. In einigen Fällen wurden auch Holzreste von Särgen, Totenbrettern oder Grabkammern festgestellt.
Hockerbestattung mit Steinbeil. Deutlich ist die etwas dunklere Verfüllung der Grabgrube zu erkennen.
Ungewöhnliche männliche Hockerbestattung mit Beil, Tierknochen als Reste einer Speisebeigabe und mit trepaniertem Schädel. Die künstliche Öffnung des Schädels hat der etwa 50-jährige robuste und ca. 1,80 m große Mann um Jahre überlebt, was man an den gut verheilten Knochenrändern erkennen kann. Bestattet wurde er wie eine Frau, in linker Seitenlage, den Kopf im Osten. Trepanation trat bei den Schnurkeramikern hin und wieder auf und besaß wohl auch kultisch-rituelle Bedeutung. Zumeist haben die auf diese Weise Operierten den Eingriff überlebt, was für ein fortgeschrittenes medizinisches Wissen und für einen erfahrenen Umgang mit Heilmethoden spricht.
Der linksseitigen Hockerbestattung, wohl einer Frau, wurde ein Tongefäß und eine sogenannte “Fransenkette” beigegeben. Die Aufreihung von etwa 85 Canidenzähnen (Fangzähnen von Haushunden) diente als Besatz eines Gewandes oder Tuchs, das oberhalb des Kopfes niedergelegt wurde.
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Rechtsseitige Hockerbestattung mit Kopf im Westen und Blick nach Süden. Der wohl männlichen Bestattung waren zwei unterschiedlich große Steinbeile, ein Knochengerät und eine Silexklinge beigegeben. Die länglich ovale Verfärbung am Fußende der Grabgrube dürfte auf eine besondere Grabkonstruktion hinweisen, die möglicherweise dazu diente, das Grab besonders kenntlich zu machen.
Rechtsseitige Hockerbestattung mit Kopf im Westen und Blick nach Süden. Beigegeben waren zwei Steinbeile, eine Silexklinge und ein Knochengerät. In diesem Grab haben sich besonders an den Längswänden der Grabgrube und auch in der Umgebung des Skeletts Holzreste erhalten, die für einen Sarg oder eine hölzerne Grabkammer sprechen.
Linksseitige Hockerbestattung mit Kopf im Westen und Blick nach Norden. Beigegeben waren ein Steinbeil, eine Silexklinge und Tierknochen. Archäologisch kann das Geschlecht des Individuums nicht bestimmt werden. Möglicherweise gelingt der Anthropologie eine Geschlechtszuweisung.
Linksseitige Hockerbestattung mit Kopf im Osten. Der Schädel ist durch eine antike Beraubung oder Störung verlagert. An Beigaben fanden sich Reste eines Tongefäßes, eine Silexkinge, ein Knochenpfriem und ein durchbohrter Tierzahn. Lage und Beigaben sprechen für eine weibliche Person, was durch Reste eines Embryos im Beckenbereich eindeutig bestätigt wird.
Doppelbestattung einer Erwachsenen und eines Kindes (Mutter und Kind?). Beide Individuen sind linksseitige Hocker mit Schädel im Osten und Blick im Süden. Beigegeben waren ein Tongefäß und bearbeitete Tierknochen.
Gestörtes Grab 8 über Wandgräbchen von Grab 9 . Es handelt sich bei der Mehrfachbestattung um eine Erwachsene und zwei Kinder. Die Erwachsene und eines der Kinder (Neugeborenes oder Säugling) im linken Arm der Frau sind linksseitige Hocker mit den Köpfen im Osten. Die Erwachsene blickt nach Süden. Das zweite Kind, vermutlich ein Junge, ist rechtsseitig orientiert mit Kopf im Westen. An Beigaben fanden sich ein Keramikgefäß, ein Knochenpfriem und Tierwirbel als Speisebeigabe. Die Hintergründe für die gleichzeitig erfolgte Mehrfachbestattung sind unklar. Am ehesten läßt sich an eine tödlich verlaufende Erkrankung oder Seuche denken.
In mehreren Fällen wurden auf dem Begräbnisplatz Mehrfachbestattungen angetroffen, viermal davon in der Kombination Erwachsene - Kind.