In den Jahren von 1998 bis 2000 haben Archäologen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg in mehreren Ausgrabungskampagnen einen Bestattungsplatz der schnurkeramischen Kultur ausgegraben.
Es handelt sich um den bislang größten, mit modernen archäologischen Methoden ergrabenen und dokumentierten Begräbnisplatz einer rätselhaften jungsteinzeitlichen Kultur (ca. 2800 bis 2100 v.Chr.).
Insgesamt konnten 69 Gräber mit ca. 90 Bestattungen untersucht werden. Bestattet wurden auf diesem Friedhof Männer und Frauen unterschiedlichen Alters und ein hoher Prozentsatz an Jugendlichen und Kindern.
Durch die Ausgrabungen in Königshofen konnten nicht nur neue Aspekte zum Bestattungswesen, Grabbau und Beigabensitte der Schnurkeramiker gewonnen werden, es eröffneten sich auch überraschend neue Aspekte zur Besiedlungsgeschichte und zur Bevölkerungsentwicklung im Taubertal. Archäologische Befunde und Funde erbrachten neue Erkenntnisse zu Kontakten und Beziehungen mit zeitgleichen Kulturen in nahen und weiter entfernten Gebieten, wodurch sich nicht nur Einblicke in Handelsbeziehungen sondern auch in Bereiche glaubensmäßiger Vorstellungen und sozialer Verbindungen ergaben. Allein Größe und Umfang des Begräbnisplatzes und der darauf bestatteten Personen, die Befunderhaltung der Gräber, das breite Spektrum an Beigaben und einige außergewöhnliche Bestattungen verleihen dieser archäologischen Entdeckung ein besonderes Gewicht.
Schnurkeramische Bestattungen und Friedhöfe sind im Taubertal seit einigen Jahrzehnten bekannt und auch Gegenstand prähistorischer Forschungen geworden. Besonders die wenige Kilometer tauberabwärts gelegenen und gut erforschten Friedhöfe bei Dittigheim und Impfingen bieten sich für direkte wissenschaftliche Vergleiche an und lassen gleichzeitig Unterschiede zum Begräbnisplatz von Königshofen deutlich werden.