Im Gewann “Weidenseil” ist an manchen Tagen ein Gespenst “das Metzemichele” zu sehen. Es soll um 1700 hier als geiziger Bauer gelebt haben. Im 30jährigen Krieg nützte er die Not der armen Bevölkerung aus und gab für einen Acker einen Metzen Gersten. Dafür bestrafte ihn der Herrgott. Nach seinem Tod muss das Metzemichele bis zum heutigen Tag umgehen und kann keine Ruhe finden.
Ein Mönch soll ihn in einem Krug verschworen und das Metzemichele in Gewann “Weidenseil” gebracht haben. Aber auch da findet er keine Ruhe. Leute wollen ihn schon mittags von 12 bis 1 Uhr, aber auch abends gesehen haben. Dabei passiert es, dass er schaffende Bauern an Bäume bindet und sie ängstigt. Dann verändert er seine Gestalt, wird klein und danach so groß wie ein Kirchturm und verschwindet wieder in seinem Krug.
Auf der Straße zwischen Lauda und Beckstein, befindet sich auf der Hochfläche ein sehr kleiner See, der Eichelsee, im Volksmund Echelsee genannt.
Um die Entstehung des Sees gibt folgende Sage:
Vor langer Zeit stand hier ein freundliches Gasthaus, bewohnt von freundlichen und frommen Leuten. Schon von weitem lud diese Gaststätte den müden Ackersmann und den Fuhrmann zu einem kühlen Trunk ein. Wenn aber sonntags die Glocken von Lauda zum Gottesdienst riefen, gingen Mann, Frau, Kind und Gesinde ins Tal und holten sich beim Heiligen Opfer Kraft und Mut. Das blieb nicht immer so. Die Nachkommen wurden leichtsinnig, sie hörten nicht mehr auf die Sonntagsglocken und führten einen liederlichen Lebenswandel. An einem Fasnachtsdienstag, als sich die heranwachsende Jugend bei Tanz, Wein und Bier austobte, die Dämmerung zeigte bereits den neuen Tag. Man erinnerte sich an den Pilgergang zu Aschermittwoch, aber mit einem höhnischem Lächeln tanzte man weiter. Da brach plötzlich ein furchbares Unwetter über die Gegend herein. Es regnete unaufhörlich. Blitze zuckten. Auf einmal spaltete sich die Erde und das Gasthaus versank in der Tiefe. Der Spalt schloss sich wieder, Mensch und Tier wurden begraben.
Wo einst reges Leben herrschte, da sammelt sich heute über moorigem Grund das Regenwasser und staut sich nach langen Regenzeiten im Herbst und Frühjahr zu einem See.
Wer zur Nachtzeit an dem See vorüber geht, kann heute noch das Klirren der Gläser und das wilde Singen der Gäste hören.
Im vorigen Jahrhundert geschah es, dass zum alten Bergschloss in Wertheim ein Hirsch sich verirrte. Fürst Karl Thomas sah in aus seiner Hofhaltung im Tal, und streckte ihn, als er gerade über einen Rebstock sprang, durch einen Schuss aus dem obersten Stockwerk zu Boden. Wegen dieses gelungenen Schusses gab der Fürst im Hofe seiner Dienerschaft ein Fest, wobei der Hirsch verzehrt wurde; auch ließ er auf dem Platz, wo derselbe gefallen, das Standbild eines Hirschen, der über einen Weinstock mit Trauben setzt, errichten. Solches steht heute noch; der Graben heißt der Hirschgraben und dessen Tor das Hirschtor.