Finsterlohr - ein Ort der bereits durch viel Vereinsaktivitäten und archäologische Untersuchungen auf sich aufmerksam gemacht hat. So wurde nun ein weiteres Mal die Vergangenheit aus ihrem Dornröschenschlaf wach geküsst.
Immer wieder trifft man ganze Schulklassen auf dem Gelände des einstigen Keltenwalls, die meist von Mitgliedern des hiesigen Keltenvereins geführt werden.
Nach den neuesten archäologischen Erkenntnissen und Informationen war der Keltenwall damals ca. fünfeinhalb Meter hoch. Einer früheren Rekonstruktion wurden geringere Ausmaße zugrunde gelegt. Es war schon lange ein Wunsch des ansässigen Keltenvereins gewesen, den Wall in seiner beeindruckenden Größe durch eine Rekonstruktion wieder erlebbar zu machen. Natürlich stellte der Verein reichlich Eigenverantwortung, Leistung und Mitfinanzierung in Aussicht. Zusätzlich konnte man aber auch noch die EU und die Kommune dazu gewinnen, sich ebenfalls an der zwölf Meter langen Anlage zu beteiligen. Im August 2007 erteilte schließlich das Landratsamt seine Zustimmung zur Detailplanung durch Bauleiter Hans Schuch.
Nach langen Vorarbeiten konnten die Pfähle mit Maschinenhilfe unter der ständigen Aufsicht des Denkmalamtes Stuttgart aufgerichtet werden. So wurden die sechs Stämme aus dem Creglinger Stadtwald durch Mitglieder des Keltenvereins und anderen Helfern von Hand entrindet und ebenfalls in Handarbeit nach alter Manier auf die geforderten 40 Zentimeter Durchmesser gebracht. Der ursprünglich aus Creglingen stammende Archäologe Markus Rehfeld, leitet die Rekonstruktion. In den nächsten Wochen will der Verein mit seinen Helfern noch drei Meter hohe Trockenmauern aus dem einheimischen Gestein errichten. Darauf soll dann schließlich noch eine zwei Meter hohe Brustwehr aus Lärchen- oder Eichenholz errichtet werden.