Um die ehemalige Vogtei rankt sich hartnäckig die Legende eines zweiten “Geßler”, der von seinen Untertanen forderte, seinem an einem Pfahl aufgesteckten Hut (ganz nach dem Vorbild des von Schiller verewigten Landvogts Geßler) die “Achtung zu bezeugen”.
Er soll bei Missachtung sogar einmal einen Bürger erschossen haben. Die empörten Bürger haben, so will es die Überlieferung; danach das Haus gestürmt, den Ritter zum Fenster hinaus gestürzt und sich dem damals ausgebrochenen Bauernkrieg angeschlossen.
Wahrheit oder Legende - Tatsache ist, dass Königshofen Schauplatz einer der großen Tragödien des Bauernkriegs wurde.
Am 2. Juni 1525 wurde am Turmberg oberhalb Königshofens der Bauernhaufe vom Söldnerheer der Fürsten des Schwäbischen Bundes unter Georg Truchseß von Waldburg vernichtend geschlagen - viele tausend Bauern wurden niedergemetzelt.
Der Aufstand der Bauern war gebrochen - das Land verelendet. Tausende von Bauernfamilien waren ohne Ernährer, 198 Burgen, 28 Klöster allein in Franken zerstört.
Auch Königshofen, von dessen 300 Bauern alle bis auf 15 erschlagen wurden, sollte sich lange nicht davon erholen.