Das Kittsteintor bildete im Südwesten den Zugang durch die Stadtbefestigungen von der Tauber her.
Sämtliche Hochwassermarken seit 1595 sind an der Nordseite des daneben befindlichen barocken Gartenhäuschens eingemeißelt.
Von dort gelangt man über die Rittergasse zur ehemaligen Hofhaltung der fürstlichen Linie Wertheim-Löwenstein-Rosenberg (bis 1781), in der heute das Rathaus untergebracht ist. Mit dem “weißen Turm” bildet die Hofhaltung den Abschluss der alten Stadtwehre im Südwesten, die sich von der Burg her herabzogen.
Auf der anderen Seite wird die Hofhaltung von einem barocken Portal aus dem Jahre 1749 begrenzt, das die ganze Prachtentfaltung des damaligen Hofes als quasi überdimensionales “Aushängeschild” versinnbildlicht.
Die Fürsten von Wertheim-Löwenstein gründen auf den Grafen Ludwig von Löwenstein, der, nach dem Erlöschen des Geschlechts der “eigentlichen” Grafen von Wertheim 1556, 1574 deren Erbe antrat.
Schon bald nach dem Auftreten Luthers waren die Löwensteinschen zum Protestantismus übergetreten, die Rückkehr des Grafen Johann Dietrich zum Katholizismus im 17. Jahrhundert löste schwere Religionsfehden aus, die schließlich zur Spaltung in die fürstlichen Linien von Rosenberg und der (protestantischen) von Freudenberg mündete.
Letztere residieren noch heute am anderen Mainufer drüben im Schloss in Kreuzwertheim, ein Abstecher, der sich lohnt, nicht zuletzt wegen des guten Tropfens, der in den fürstlichen Kellereien heranreift…