Der Engelsbrunnen wurde 1574 erbaut.
Benannt ist er nach den beiden Engeln, die über der Brunnenkrönung das Wertheimer Stadtwappen halten. Wenn man es mit der heutigen Rechtschreibung nicht so genau nimmt, ist auch das Rätsel der Inschrift schnell gelöst:
Es ist ein Wort - das hat ein L Wer es sieht, begehrt es schnell. Wenn das L nicht darinnen Kein höher Schatz in der Welt ist.
Gold und Gott ist die Lösung, die die merkantile Ader der Wertheimer Bürgerschaft wohl getroffen haben könnte.
Interessant ist aber auch das Material des Brunnens selbst, der heimische rote Sandstein, dessen Vorkommen sich wie eine Insel tauberaufwärts bis Werbach in den sonst vorherrschenden Muschelkalk geschoben hat.
Der Sandstein prägt so nicht nur deutlich den anderen, waldreicheren Charakter der Landschaft am Unterlauf der Tauber und rund um Wertheim, sondern auch so manches Gebäude und nicht zuletzt auch den völlig anderen Charakter seines Weins.
Man probiere den Unterschied vielleicht einmal selbst zwischen einem auf Sandstein gewachsenen Wein aus der Wertheimer Gegend und den Kreszenzen des Muschelkalks vom mittleren Taubertal aus den Weinorten um Tauberbischofsheim, Lauda oder Markelsheim…