In den Anfängen des vorigen Jahrhunderts wurde in den Muschelkalkbrüchen rings um das Taubertal im Winter die Erde abgetragen, etwa 100 Arbeiter besorgten diesen Abraum, um dann im Sommer die Gesteinsquader mit Holzpflöcken herauszubrechen. Mit Pferdefuhrwerken wurde der Krensheimer Muschelkalk nach Grünsfeld gebracht und dort als Weichgestein weiterverarbeitet.
Anfang der 30iger Jahre wurden diese Steine in ganz Deutschland verbaut, so ist das heutige Bundesfinanzamt in Berlin (früher das Ministerium der Luftwaffe) ein Zeuge des Krensheimer Muschelkalks.
Von Kirchheim bis Crailsheim werden diese Sedimentgesteine heute mit dem “Brechzahn” eines Radladers gebrochen und sowohl in der Innen- wie in der Außenarchitektur weiterverwendet (für Fassadenbekleidungen, Bodenbeläge und Abdeckplatten; als Werkstein auch für Massivarbeiten).
Der Werkmeister in Grünsfeld sortiert die Aufträge nach Größe und Form, überprüft Strukturfehler (Stich) im Stein und bestimmt den weiteren Verarbeitungsweg. Nachdem die Kalkblöcke mit schweren Radladern angeliefert werden, kommen sie zuerst unter ein Trenngatter, mit der Blockkreissäge (2,20 m Durchmesser) werden sie weiter zerkleinert, mit Fräsen werden schließlich die einzelnen Maße und Formen zugeschnitten.