Erbaut: 1570 bezeichnet und Umbau im 18. Jh. Wissenswertes: Heute ist das ehemalige Schloss in Privatbesitz und wird als Wohnhaus genutzt.
Gegenüber befindet sich der damalige Schlossgarten mit Zugangsbrücke. Es erstaunt etwas, dass der Schlossgarten gegenüber dem Schloss durch eine Straße getrennt ist. Früher verlief die Straße hinter dem Schloss und oberhalb der Kirche vorbei. Zu dieser Zeit waren Schloss und Schlossgarten noch zusammen. Das Schloss ist eigentlich eine ehemalige Wasserburg. Die Wasserburg stand damals mitten im Schlossgarten und wurde nach ihrer Zerstörung am heutigen Standort des Schlosses wieder aufgebaut. Das Schloss befand sich damals im Besitz des Deutsch Ritterorden.
Am Ende des Schlossgarten befindet sich eine Mühle, die als Walkmühle genutzt wurde. Eine Walkmühle oder Walke ist eine seit dem Hochmittelalter eingesetzte historische Apparatur zur Verarbeitung, Verdichtung und Veredelung von Geweben bei der Tuchproduktion. Sie ersetzte das Walken mit den Füßen, mit dem frisch gewebte Tücher durch Stoßen, Strecken und Pressen gereinigt und an der Oberfläche verfilzt wurden, damit sie dichter und geschmeidiger wurden. Walkmühlen, die es in Europa schon im 12. Jahrhundert, vereinzelt auch früher gab, führten oft zu sozialen Problemen, weil eine Walkmühle bis zu 40 Fußwalker ersetzen konnte. Sie wurden deshalb, aber auch weil fußgewalkte Stoffe von besserer Qualität waren, teilweise verboten.
Neben dem Schloss steht die evangelische Kirche, welche auf den Grundmauern einer ehemaligen romanischen Kirche steht. Die Grundmauern romanischen Ursprungs sind vermutlich aus dem 12. Jahrhundert.
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Archshofen ist umgeben von Wald und Natur. In dem kleinen Ort ist ein Schloss erhalten, das als Gaststätte genutzt wird und wo man zum Beispiel nach einer Radwanderung in dieser idyllischen Landschaft einkehren kann.
Archshofen ist wahrscheinlich Autgausioua, das 807 bei einer Güterabtrennung des Hochstifts Würzburg an den Graf des Tauber- und Gollachgaus genannt wird.
1267 erwarb der Deutschorden den Ort von Herren von Autgausioua, die zu Beginn des 14. Jahrhundert ausstarben.
Der Deutschorden stellte Archshofen unter den Schutz von Hohenlohe-Brauneck, begründete 1312 eine Kommende Archshofen, die 1370 mit der Kommende Ellingen in Mittelfranken, später mit der Kommende Rothenburg vereinigt wurde.
Seit 1378 waren die Burggrafen von Nürnberg am Besitz von Dorf und Schloss beteiligt.
1391 brannten die Rothenburger Dorf und Schloss in einer Fehde mit Burggrafen Friedrich nieder, und 1462 zerstörten sie das Schloss erneut.
1460 verkaufte der Deutschorden seinen Besitz zu Archshofen an die Rothenburger Patrizierfamilie von Rein, die ihn 1463 teilweise an Rothenburg weiterveräußerte. Damit konnte diese Stadt ihre Landesgrenzen durch den Ort führen.
Das 1638 zum dritten Mal vernichtete Schloss wurde von den Lochingern, an die es durch Heirat von den Rein gekommen war, wieder aufgebaut. Auf diese (ausgestorben 1687) folgten die Winzingerode und die Herren von Oetinger. Nach 1806 lösten sich im Besitz des Schlossguts der Hofagent Pfeiffer zu Weikersheim, die Herren von Zobel und der Freiherr Schertel von Burtenbach ab.
1972 wurde Archshofen nach Creglingen eingemeindet.
Quelle; Fränkische Chronik 9 (1930)