Länge 6 km
Dauer 2 Stunden
„Ein Städtlein blüht im Taubergrund, Das lob und preis ich alle Stund´; Da lebt es sich so feine.“
Diese Zeilen entstammen einem Gedicht des Lyrikers Eduard Mörike. Mörike, berühmt durch “Er ist´s”, “An einem Wintermorgen, bei Sonnenaufgang”, oder seinem “Um Mitternacht”, widmete es einem „Fräulein E. Bauer“ bei ihrer Abreise von Bad Mergentheim nach England. Er selbst lebte in den Jahren 1844 bis 1851 in diesem „Städtlein“ im lieblichen Taubertal.
Mörike liebte ausgedehnte Spaziergänge und mit dem nachfolgenden fast sechs Kilometer langen Wanderweg kann man sich auf die Spuren Mörikes begeben und eine etwa zweistündige spannende Reise in das 19. Jahrhundert unternehmen.
Beginn ist der Markplatz. Denn hier im gelben Haus an der Ecke, heute über einem Brillenfachgeschäft, lebte der Dichter und Erzähler in jener Zeit. Später lernte er hier auch die Tochter seines Vermieters kennen, die er liebte und später in der Mergentheimer Schlosskirche heiratete.
Während der Frühling sein blaues Band durch die Lüfte flattern lässt, kann man dem Blauen Band als Eduard-Mörike-Wanderweg von dem Markplatz aus folgen und sich von Informationstafeln an acht Stationen belehren lassen.
An den Zwillingshäusern vorbei geht es zunächst in die Mühlwehrstraße Richtung Kreisverkehr. Am Kreisel läuft man weiter in die Boxberger Straße, die leicht bergauf führt, bis zum alten Eiskeller. Hier biegt man nach links ab in den Siebenwindenweg, der ansteigend vorbei an den Stationen zwei, drei und vier zum Waldrand und weiter geradeaus führt. Bald schon kann man links im Tal Althausen erkennen. Am rechten Wegrand taucht ein Hinweisschild zu einem Pfad auf, der zu einem unscheinbaren alten Steinbruch im Gebüsch führt. Das ist Station fünf des Rundweges, denn hier auf dem Trillberg sammelte Mörike damals Fossilien.
Nach diesem Abstecher wandert man zurück zur vierten Station, um hinunter in das Dorf Neunkirchen zu gelangen. Dazu läuft man zunächst bis zur Straße Zum Wald, der man nach links folgt. Auch der nächsten Straße, der Panoramastraße, folgt man nach links, bis man auf Treppenstufen am linken Wegrand stößt, die man hinunter geht. Die Stufen führen zur Kirchbergstraße, auf der man nach rechts weiter wandert. An der Kreuzung biegt man links in die Straße „Zum Käppele“ ein, um zur Station sechs zu gelangen. Im Ortskern, auf dem Hans-Konrad-Geyer-Platz nach rechts weiter laufen bis in die Straße „Zur Mühle“, die nach links führt. Nach der Brücke, die über den Wachbach leitet und auf der sich Station Nummer sieben befindet, wendet man sich erneut nach links. Nachdem man unter einer Straßenbrücke hindurch gelaufen ist, überquert man den Wachbach wieder zur linken Seite und läuft nach rechts weiter. Die Holzbrücke wieder zum rechten Bachufer überqueren und dem Bachlauf abwärts folgen, vorbei an der achten, der letzten Station.
Um zum Ausgangspunkt zurück zu gelangen, läuft man weiter bis zur Probsteistraße und wandert dann nach rechts in den Mittleren Graben. Dieser Straße folgt man nach links zum Kreisverkehr, überquert den Kreisel am Zebrastreifen und kommt über die Mühlwehrstraße wieder zum Marktplatz zurück.
Hunger und Durst lassen sich in einem der vielen schönen Cafés oder Restaurants in der Mergentheimer Altstadt stillen. Und wer nach der Wanderung tatsächlich noch weiter laufen möchte, kann sich den wunderbaren Kurpark anschauen und ihn zum Abschluss eines lehrreichen Wandertages genießen.
„Es ist der Welt nicht sehr bekannt, Wer kennts im stolzen Engeland? Es ist ja viel zu kleine. Nun aber wohnt dort eine, Der es im Herzen weint und lacht, Tag oder Nacht, Wenn sie ans liebe Städtlein dacht.“